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Psoriasis wurde früher als reine Erscheinung der Haut angesehen.  Inzwischen belegen neue Studien, daß die Schuppenflechte eingebettet ist in ein breites Feld an teilweise sehr gravierenden Schäden im Körper, die mit Fehlfunktionen des Immunsystems in Verbindung stehen
Die meisten Menschen sehen Psoriasis (auch Schuppenflechte genannt) als eine Krankheit der Haut an. Immer häufiger jedoch finden sich belegen, dass Psoriasis in engem Zusammenhang mit anderen schweren Erkrankungen steht.
Schon seit längerem ist bekannt, dass viele Menschen mit Psoriasis auch unter einer Beschädigung der Gelenke, der Psoriasisarthritis, leiten. Selbst heute ist noch nicht klar, wie viele Psoriatriker hiervon betroffen sind. Es sind aber sicher mehr als die 10 %, die sich in älteren Literatur finden. Realistisch sind Werte zwischen 20 und 25 %. Allerdings ist die Ausprägung der Psoriasis-Arthritis sehr unterschiedlich.

Aber das Zusammenspiel mit Arthritis zeigt, dass Psoriasis eine enge Verbindung zum Immunsystem besitzt. Zunehmend finden sich aber weitere schwere Erkrankungen, die im Dunstkreis der Schuppenflechte auftauchen. Wie in einer neuen Veröffentlichung berichtet wird, sind Psoriatriker häufiger von Bluthochdruck, Diabetes, Lipidstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit betroffen als Vergleichsgruppen gleichen Alters. Und damit befindet sich der Psoriatriker in der Nähe zum so genannten Metabolischen Syndrom, das letztendlich das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und komplettes Versagen der Stoffwechsels beinhaltet.
Wie der Arzt berichtet, kann das Risiko für einen Herzinfarkt bis zum dreifachen des normalen Wertes betragen.

Immer mehr Erkenntnisse belegen die enge Anbindung der Psoriasis in das Herz- Kreislauf-System, die Ähnlichkeit zu anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, und den Zusammenhang mit dem Immunsystem.

Bei der Psoriasis kommt zur Störung des Immunsystems dazu, dass die obersten Hautzellen zu einer immer schnelleren Teilung veranlasst werden, ohne Zeit für eine Ausreifung und damit die Entwicklung einer Schutzfunktion für die Haut zu besitzen. Ganz im Gegenteil werden die Zellen ungeordnet aufgebaut, und können damit ihre natürlichen Funktionen nicht ausüben. Damit erklärt sich auch der Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, denn die Oberflächen der Gefäße im Blutkreislauf sind in ähnlicher Weise von den Auswirkungen betroffen. Damit können sich leichter Plaques in den Blutgefäßen bilden.

Die neuen Erkenntnisse belegen auch die Wichtigkeit, die Krankheit frühzeitig und möglichst konsequent zu behandeln, um die Folgeschäden im Inneren des Körpers möglichst gering zu halten. Neue Medikamente versuchen dabei, die Botenstoffe des Immunsystems zu blockieren. Allerdings bilden hoher Preis und Nebenwirkungen noch Hindernisse für einen breiteren Einsatz dieser Produkte.

Quelle FAZ 13.5.2009, N2